1. Solarer Wasserstoff
Forscher der Universität von Colorado haben ein effizienteres Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff, der ausschließlich mit Sonnenenergie gewonnen wird, entdeckt. Bei dem neuen Verfahren zur Wasserstofferzeugung werden thermochemische Reaktionen anstelle der Elektrolyse eingesetzt. Mit diesem Verfahren kann nicht nur grüner Wasserstoff erzeugt werden, sondern gleichzeitig auch Kohlendioxid aus der Atmosphäre in Kohlenmonoxid aufgespalten werden, sodass die Anlagen Synthesegas erzeugen können, einen Baustein für viele Kraftstoffe wie Benzin, Diesel und Kerosin. Wissenschaftler wussten bereits von der Möglichkeit dieses neuen Verfahrens der Wasserstofferzeugung, doch galt es lange Zeit als zu ineffizient, um kommerziell nutzbar zu sein. Forscher der University of Colorado haben dieses Problem nun gelöst, indem sie den Inhalt der Anlage unter erhöhten Druck gesetzt haben, was zu einer mehr als doppelt so hohen Ausbeute führte.
2. Photokatalyse
Ein Team der Universität Münster in Deutschland hat ein neues Verfahren zur umweltfreundlichen Wasserstofferzeugung entwickelt, bei dem Photokatalyse anstelle der Elektrolyse zum Einsatz kommt. Die Katalysatoren in diesem neuartigen System sind Triarylphosphin anstelle der üblicherweise in der Elektrolyse verwendeten Edelmetalle, und der Prozess wird durch das von einer LED emittierte Licht angetrieben.
3. Neue Katalysatoren erhöhen die Effizienz der Elektrolyse
Forscher der Central South University in Changsha, China, haben herausgefunden, dass auf Nickelschaum verankertes Nickel-Eisen-Molybdän-Phosphid (NiFeMo-P-C) die für die Wasserstoff-Elektrolyse benötigte Elektrizität erheblich reduzieren kann. Dieser Katalysator enthält kein Platin oder Iridiumoxid und kann daher preiswerter beschafft werden als herkömmliche Katalysatoren. Dieser neue Katalysator reduziert die erforderliche Zellspannung auf nur 1,5 V bei 10 mA cm-2, kann ohne komplizierte Präparationsschritte aufwändiger Nanostrukturen hergestellt werden und besitzt eine verbesserte Haltbarkeit unter alkalischen Bedingungen.
4. Erster Flug mit Wasserstoffantrieb
Das Stuttgarter Unternehmen H2FLY hat inzwischen vier Flüge mit seinem mit flüssigem Wasserstoff betriebenen Flugzeug absolviert. Einer dieser Flüge soll über 3 Stunden gedauert haben. Durch die Verwendung von flüssigem Wasserstoff anstelle des schwereren gasförmigen Wasserstoffs können diese Flugzeuge eine Reichweite von nahezu 1500 Kilometern erreichen. Connect Airlines und Avia haben beide in diesem Jahr bereits Flüge mit grünem Wasserstoff durchgeführt, die 15 bzw. 10 Minuten dauerten. Ein neues System aus kryogen verflüssigtem Wasserstoff und Elektrizität ermöglichen es H2FLY, die Führung in Bezug auf die Flugdauer zu übernehmen.
5. Wasserstoffbetriebene Sattelschlepper
Obwohl die elektrischen Sattelschlepper von Nikola in letzter Zeit einen schweren Stand hatten, einschließlich eines vollständigen Rückrufs wegen Brandgefahr, meldet der LKW-Hersteller, dass er auf dem besten Weg sei, noch in diesem Jahr als erstes Unternehmen wasserstoffbetriebene Sattelschlepper auszuliefern. Die Wasserstoff-Lkws haben eine theoretische Reichweite von 800 km. Nikola erhielt im Juli 42 Millionen Dollar von der kalifornischen Verkehrsbehörde, um sechs Wasserstofftankstellen zu eröffnen. Bis zur Fertigstellung dieser Stationen plant Nikola den Einsatz mobiler Tankanlagen.
6. Wasserstoff für die pharmazeutische Industrie
Die Universität von Madison-Wisconsin hat im August eine Studie veröffentlicht, die das Potenzial der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie für eine umweltfreundlichere Herstellung pharmazeutischer Chemikalien aufzeigt. Bei der Herstellung von Arzneimitteln werden traditionell große Mengen an Zinkmetallen benötigt, aus denen Elektronen gewonnen werden, doch dieses Verfahren führt zu einer großen Menge umweltschädlicher Abfälle. Forscher haben entdeckt, dass Wasserstoffgas den Platz von Zink einnehmen und Elektronen für den pharmazeutischen Herstellungsprozess liefern kann, und zwar mit sehr wenig Abfall und einem vollständig umweltfreundlichen Produktionsprozess. Das neu erfundene System verwendet Chinon, um dem Wasserstoff Elektronen zu entziehen. Die Entdeckung hat potenziell weitreichende Auswirkungen, da eine Vielzahl von Branchen auch außerhalb der Pharmaindustrie bestehen, die von einer zuverlässigen Quelle umweltfreundlicher Elektronen profitieren könnten.
7. Neues Wasserstoffprojekt in West Virginia
Fidelis New Energy hat einen Standort in Mason County, West Virginia, ausgewählt, an dem eine Netto-Null-Wasserstoffproduktionsanlage und ein wasserstoffbetriebenes Datenzentrum gebaut werden sollen. Das Projekt soll in vier Phasen abgeschlossen werden, die jeweils etwa 2 Milliarden Dollar kosten und in denen täglich über 500 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden. Die erste Phase wird voraussichtlich im Jahr 2028 vollständig in Betrieb sein.
8. Regionale Knotenpunkte für sauberen Wasserstoff
Das US Office of Clean Energy Demonstrations wird voraussichtlich in diesem Herbst seine Auswahl von 6-10 regionalen Wasserstoffzentren bekannt geben. Diese Zentren werden sich bis zu 7 Milliarden Dollar an Regierungsgeldern teilen, die dazu dienen sollen, Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff sowie die entsprechende Infrastruktur aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Dieses Projekt soll dazu beitragen, den Grundstein für ein nationales Netz zur Produktion, Verarbeitung, Lieferung, Speicherung und Nutzung von sauberem Wasserstoff zu legen und gleichzeitig Arbeitsplätze zu schaffen und sorgfältig ausgewählten Regionen einen wirtschaftlichen Impuls zu geben.